Ruanda, das ‚Land der tausend Hügel‘, beeindruckt nicht nur mit atemberaubender Natur und kultureller Vielfalt, sondern auch mit einer blühenden Wirtschaft. Das Land, das nur etwa 7% der Größe Deutschlands ausmacht, beheimatet über 13 Millionen Menschen.
Ruandas natürliche Gegebenheiten sind besonders empfänglich für erneuerbare Energien.(1) Aus einem Bericht des ruandischen Infrastrukturministeriums aus dem Jahr 2021 geht hervor, dass 62,3 % der gesamten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Das Land ist durchzogen von zahlreichen Flüssen, die zur Stromerzeugung genutzt werden können. Wasserkraft macht mehr als 40 % der gesamten Stromerzeugung in Ruanda aus und ist damit die derzeit am meisten genutzte erneuerbare Energiequelle und wird dies voraussichtlich auch in Zukunft bleiben.(2) Zudem beschert die Lage nahe am Äquator Ruanda reichlich Sonnenschein, was die Nutzung von Solarenergie begünstigt. (1)
Hauptstadt | Kigali |
Fläche | 26.338 km2 |
Bevölkerung (2022) | 13.620.347 |
Landessprachen | Englisch, Französisch, Suaheli |
BIP (2021) | 11,07 Mrd. USD |
BIP pro Kopf (2021) | 833 USD |
Informationsquelle: BMKV (3)
Wirtschaftswachstum
Das Land hat in den letzten Jahren ein anhaltendes Wirtschaftswachstum erlebt, mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von 8,2% (2022) gehört Ruanda zu einer der am stärksten wachsenden afrikanischen Volkswirtschaften. Zu den führenden Wirtschaftssektoren Ruandas gehören Energie, Landwirtschaft, Finanzdienstleistungen, Handel und Gastgewerbe. (3)
Der ruandische Markt bietet zahlreiche ungenutzte Investitionsmöglichkeiten. Dazu gehören eigenständige Solarsysteme für Haushalte und andere Nutzer, sowie Mini-Grids, die aus verschiedenen Energiequellen wie Sonnen-, Wasser- und Biomassekraft gespeist werden können. Aufgrund der wirtschaftsfreundlichen Politik der Regierung, der politischen Stabilität und der geringen Bürokratie und Korruption gehört Ruanda zu den Ländern mit dem besten Investitionsklima in Subsahara-Afrika. Laut dem „Ease of Doing Business Index“ der Weltbank steht Ruanda derzeit an zweiter Stelle unter den besten Ländern in Afrika südlich der Sahara, in denen Geschäfte gemacht werden können. (4)
Die BIP-Wachstumsrate in Ruanda wird für die kommenden Jahre auf rund 7% jährlich prognostiziert. Zum Vergleich: Deutschland verzeichnete in den letzten beiden Jahren jährliche Wachstumsraten von etwa 2-3%. Ende 2020 führte die Regierung ein neues Entwicklungsprogramm mit der Bezeichnung „Vision 2050“ ein, mit dem Ruanda bis 2035 zu einem Land mit mittlerem Einkommen und bis 2050 zu einem Land mit hohem Einkommen werden soll.(3)
Kultur und Menschen
In Ruanda sind Musik und Tanz fest in der Kultur verwurzelt. Auch das Kunsthandwerk spielt eine bedeutende Rolle, darunter Flechtarbeiten wie charakteristische Körbe mit spitz zulaufenden Deckeln, die oft von Touristen als Souvenirs erworben werden. Weitere Kunstgegenstände umfassen Holzschnitzereien, Messer und Keramik. In Ruanda steht die Großfamilie im Mittelpunkt des Lebens vieler Menschen. Allerdings leben zahlreiche Einwohner nicht in herkömmlichen Dörfern, sondern auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, die zugleich zur Lebensgrundlage dienen.(1)
Stromversorgung und erneuerbare Energien
Mängel bestehen insbesondere bei der Stromversorgung: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat bislang keinen Zugang zu Elektrizität. Der Energiesektor erfordert hohe Investitionen, um Wirtschaftswachstum zu fördern und somit Armut zu lindern und den Lebensstandard zu verbessern.(5) Außerdem hat Ruanda im Vergleich zu den regionalen Strompreisen mit 0,22 USD/kWh den höchsten regionalen Stromtarif (andere Länder liegen zwischen 0,12 und 0,18 USD/kWh).(6)
Die Regierung von Ruanda hat sich verpflichtet, bis 2024 eine Stromversorgung von 100% zu erreichen, wobei 52 Prozent der Bevölkerung an das nationale Stromnetz anschlossen sein sollen und 48 Prozent mit netzunabhängigen Stromversorgungslösungen versorgt werden sollen.(6)
Hierbei setzt man vor allem auf Solarenergie, da Verbraucher in Ruanda diese aufgrund der zuverlässigen Stromversorgung und der niedrigeren Kosten zunehmend bevorzugen. Zusätzlich weist Ruanda mit einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung von 4,99 kWh/m2/Tag ein hohes Potenzial für die Nutzung der Solarenergie auf. Derzeit wird die Solarenergie sowohl von netzgebundenen als auch von netzunabhängigen Versorgungsunternehmen genutzt. Der Anteil der Solarenergie am Strommix stieg von 0 % im Jahr 2013 auf fast 13 % im Jahr 2016, bevor er sich von 2018 bis 2020 bei etwa 5 % stabilisierte.(2)
Vor allem in ländlichen Gebieten sind Off-grid und Energy-access Projekte willkommen, da hier der Zugang zum Stromnetz begrenzt ist.(7)
Um die Entwicklung und Initiativen Ruandas zu unterstützen, hilft Deutschland im Verbund mit anderen Gebern Ruanda dabei, die Bedingungen für private Investitionen zu verbessern. So wurde zum Beispiel in der ruandischen Hauptstadt Kigali ein „German Business Desk“ eingerichtet, um Investitionen im entwicklungspolitischen Umfeld zu fördern.(5)
Wieso in Projekte in Ruanda investieren?
Ruanda zeigt sich als aufstrebende Nation mit großem wirtschaftlichem Potenzial, ist jedoch auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um die globalen Klimaziele zu erreichen. Das Land setzt sich aktiv für internationale Unterstützung und Finanzierung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen ein. Das Ziel besteht darin, den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung des Landes zu erhöhen, den Zugang zu sauberer Energie zu verbessern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Als erhebliches Hindernis für Energieprojekte in Ruanda gelten die hohen Kosten für lokales Kapital, vor allem aufgrund der hohen Finanzierungskosten und der Zinssätze der Geschäftsbanken, die über 10 Prozent liegen, sowie weitere strenge Anforderungen wie Garantien und Sicherheiten. Daher ist Crowdfunding eine attraktive Alternative, um Finanzierung zu erhalten.(8)
Auch bettervest unterstützt mit nachhaltigen Investment-Projekten das Vorhaben von Ruanda, erneuerbare Energien auszubauen.
Zurzeit läuft auf unserer Plattform das Funding für das Projekt „Solarprodukte für sauberen Strom in Ruanda“, welches das Ziel verfolgt, den Zugang und die Nutzung sauberer Energie in Ruanda auszubauen. Außerdem werden 30 neue Arbeitsplätze geschaffen und die Förderungen von Frauen unterstützt.
Durch Ihre Unterstützung und Ihr Investment können auch Sie einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Ruandas leisten!
Literatur-Quellen:
(1): https://afriwhere.de/laenderkunde/ruanda/kultur-in-ruanda.html
(2): https://cleanenergy4africa.org/spotlight-on-renewable-energy-in-rwanda/
(3): https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Mittelstand/sektoranalyse-ruanda.pdf?__blob=publicationFile&v=4
(4): https://www.export.gov/article?series=a0pt0000000PB09AAG&type=Country_Commercial__kav
(5): https://www.bmz.de/de/laender/ruanda
(6): https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fenrg.2018.00068/full#B32
(7): https://de.statista.com/outlook/io/energie/erneuerbare-energie/ruanda#weltweiter-vergleich
(8): https://rwandatrade.rw/media/2013-18%20MINICOM%20Private%20Sector%20Development%20Strategy.pdf
Abbildungsquellen:
https://unsplash.com/de/ (Faustin T)
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