Momentan läuft auf bettervest.com ein Projekt mit dem Projektentwickler Prolignis Energie Consulting GmbH. Dabei soll die Realisierung eines Biomasseheizkraftwerks (BMHKW) auf Kuba geplant werden. Unterstützt wird dieser Bau auch von der kubanischen Regierung, die den Ausbau der erneuerbaren Energien als eine ihrer höchsten Prioritäten sieht. Dadurch soll die Abhängigkeit von teuren Importen sowie fossilen Energieträgern verringert werden.
Das Projektteam von Prolignis war vor kurzem für zwei Wochen vor Ort. Auf ihrer Agenda stand sehr Vieles, vor allem wurde allerdings ein potentieller Standort für ein zweites BMHKW in der Nähe der Stadt Camagüey untersucht. Auch dort ist eine Zuckermühle in Betrieb, deren Abfälle im BMHKW als Energielieferant genutzt werden sollen. Hier erfährst du, wie genau dieser Prozess funktioniert. In einer der letzten Verhandlungsrunden wurde Prolignis gebeten, zusätzlich zu dem geplanten Standort in Lajas auch in Camagüey ein BMHKW aufzubauen und in Betrieb zu nehmen.
Zweiter Standort, doppelte Wirkung
Der zweite Standort liegt in der Mitte von Kuba und bietet ein noch größeres Potenzial an Biomasse, als der erste Standort. Der dortige Zuckermühlenbetrieb produziert in wesentlich größerem Umfang. Ein neues BMHKW kann damit eine deutlich größere Menge an Prozessdampf absetzen sowie mehr regenerativen Strom mit einem höheren Effizienzgrad erzeugen und ins staatliche Stromnetz einspeisen.
Dies eröffnet EnerCu, der extra von Prolignis und Anlagenbauer LAWI Engineering GmbH für dieses Projekt gegründeten Projektentwicklungsgesellschaft, eine große Chance. Neben dem bereits ausführlich untersuchten Standort an der Südküste Kubas, in der Provinz Cienfuegos, wird die Planung auf einen weiterer Standort ausgeweitet. Dieser ist bereits als technisch machbar und wirtschaftlich lukrativ eingestuft worden. Bestenfalls wird EnerCu neben der Planung auch die Realisierung und den Betrieb der BMHKWs an beiden Standorten übernehmen.
Camagüey: Fruchtbarer Boden für die Projektentwicklung
Der neue Standort bietet nicht nur die Möglichkeit der Erweiterung des Projektes, sondern hat noch fünf weitere Vorteile, gegenüber dem ersten Standort aufzuweisen:
1. Biomasseversorgung – 60.000 Hektar mit invasivem Marabú-Busch stehen zur Verfügung mit deutlich höheren Erntepotenzialen und besserer Transportlogistik.
2. Reststoffverwertung – Zusätzliche Reststoffe der Zuckerrohrverarbeitung können aus benachbarten kleineren Zuckermühlen mit verarbeitet werden.
3. Tiefgründige Informationsgrundlage – Belastbare Daten aus bereits durchgeführten Untersuchungen zum künftigen Energieabsatz liegen vor.
4. Steigerung der Energieeffizienz – Effizienzgewinn und höhere Wirtschaftlichkeit durch den deutlich höheren Prozessdampf- und Strombedarf.
5. Erhöhte Belastbarkeit – Die in Camagüey in Betrieb befindliche Zuckermühle wurde 1979 erbaut und ist in einem technisch guten Zustand. Die wesentlich jüngere Anlage, die technische Ausstattung und die dort eingesetzten Mitarbeiter versprechen eine höhere Betriebszuverlässigkeit als in Cienfuegos.
Fortschritte bei den Verhandlungen vor Ort
EnerCu verhandelt bereits mit mehreren internationalen Generalunternehmen für den Bau und die Inbetriebnahme von schlüsselfertigen Kraftwerksanlagen. Die Unternehmensvertreter vor Ort übergaben potentiellen Kandidaten einen Anforderungskatalog. Eine gemeinsamen Vereinbarung für diese und weitere Anlagen auf Kuba wurde bereits festgeschrieben.
Auch mit dem staatlichen Energieversorger UNE wurden intensive Vertragsverhandlungen über die Strommengen und die Einspeisevergütung für den regenerativ erzeugten Strom geführt.
Und so geht’s weiter – Überblick über die Next Steps
- abschließende Verhandlungen mit UNE und ZERUS
- Prüfung der Generalunternehmer- und Betriebsführungsangebote
- Vorlage des Bestandsgutachtens der verfügbaren Marabú-Bestände durch das kubanische Landwirtschaftsministerium (MINAGRI)
- Validierung des Biomasseversorgungskonzeptes und des vorliegenden Business-Plans
- Besprechung, Verhandlung und Abschluss zur Investitionsgarantie der Bundesrepublik Deutschland
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Bildquelle: Prolignis