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Natürlich und autark leben im Tiny House von WOHNWAGON

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  • Beitrags-Kategorie:Interview

Mit einer wachsenden Weltbevölkerung, einem Klima, das außer Kontrolle zu geraten droht und einer zunehmenden Ressourcen Knappheit, muss sich die Gesellschaft Gedanken darüber machen, wie wir in Zukunft klima- und ressourcengerecht wohnen können. An Ideen mangelt es nicht und es gibt bereits Lösungen, die nicht nur zum Umdenken anreizen, sondern auch durchaus umsetzbar sind. Wir haben mit Theresa Steininger, Geschäftsführerin von WOHNWAGON, über eine solche Alternative sowie Tipps & Lösungen für mehr Autarkie im Alltag, gesprochen.

 

Hallo Theresa! Bitte stelle uns Wohnwagon in einem Tweet (140 Zeichen) vor.

Was brauchst du eigentlich für ein gutes Leben? Wohnwagon zeigt inspirierende Lösungen für autarkes, selbstbestimmtes Wohnen der Zukunft.

Was ist das soziale Problem, welches euch ein Dorn im Auge ist und wie sieht eure Lösung dafür aus?

Gerade in der Bauindustrie läuft vieles falsch. Wir bauen lieblose Kataloghäuser aus Beton, dämmen sie mit Sondermüll und versorgen sie mit fossiler Energie. Das kann so nicht weitergehen. Gleichzeitig fehlen greifbare Lösungen die zeigen, wie es anders gehen könnte! Mit unserem Wohnwagon haben wir ein Flaggschiff geschaffen, das auf einen Blick spürbar macht, wo es hingehen könnte und konkrete Lösungen aufzeigt: Geschlossene Kreisläufe mit erneuerbaren Energien für die Versorgung mit Strom, Wasser und Wärme, nachhaltige Baustoffe und eine Reduktion auf das Wesentliche – mit mehr Nähe zur Natur.

Wie ihr wisst, geht es auf unserer Plattform hauptsächlich um Energieprojekte. Kannst du das Energetische Konzept der WOHNWAGONS kurz umreißen?

Unser Kernthema sind autarke Systeme. Wir entwickeln geschlossene Kreislaufsysteme die eine unabhängige Versorgung mit Strom, Wasser und Wärme ermöglichen. Der Knackpunkt um dies zu ermöglichen liegt in integrierten Gesamtkonzepten, bei denen die örtlichen Ressourcen immer mitgedacht werden. Wir kombinieren ein intelligentes Verbraucherkonzept mit Sonnenenergie, einer effizienten Solar-Holzheizung und einem innovativen Wasserkreislaufsystem, in dem spezielle Sumpfpflanzen für die Reinigung des Abwassers sorgen. Diese Autarkie-Module können auch separat für andere Anwendungsfälle genutzt werden – vom Tiny House bis zum autarken Einfamilienhaus.

 

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Wo finden wir einen WOHNWAGON, wenn wir uns einen mal genauer anschauen möchten?

Wir haben mehrere Hotelzimmer zum Probewohnen! Zum Beispiel in Berlin, am Tegernsee und auch 4 in Niederösterreich. Dort kann man einfach mal für ein paar Tage übernachten und das autarke, reduzierte Leben ausprobieren.

Der WOHNWAGON ist nicht nur autark und quasi klimaneutral im Betrieb, sondern ihr achtet auch ganz genau auf die Baustoffe. Was für nachhaltige Alternativen verwendet ihr und was macht sie nachhaltiger als die herkömmlichen Baustoffe?

Wir achten beim Bau auf nachhaltige, regionale Baustoffe, das macht einen riesigen Unterschied! Wir verwenden viel Holz, Fichte und Lärche, und arbeiten auch mit Massivholzelementen und Lehmputz für die Innenwände. Für die Dämmung des Wohnraums verwenden wir zum Beispiel Schafwolle. Diese sorgt nicht nur für angenehme Kühle im Sommer und Wärme im Winter sondern bindet auch Schadstoffe und reguliert die Raumtemperatur! Lauter Funktionen für die wir in supermodernen Häusern oft supersmarte aufwändige Geräte verbauen, vieles hat die Natur einfach schon perfekt gelöst, wir müssen die Elemente nur richtig kombinieren.

Der WOHNWAGON soll ein Flaggschiff für die Zukunft des Wohnens darstellen. Nun glauben wir aber nicht, dass zukünftig alle Menschen in einem Wohnwagon wohnen werden, daher unsere Frage: Wie sieht für euch die Zukunft des nachhaltigen Wohnens aus? Werden wir alle energieautark leben? In Generationenhäusern?…

Eine große Frage! Wir denken natürlich nicht, dass alle Menschen in Wohnwagons ziehen sollten. Für uns geht es bei der Zukunft des Bauens um vier Prinzipien:

AUTARKIE – geschlossene Kreisläufe und eine Versorgung mit erneuerbaren Energien. Das kann zum Beispiel als autarkes Mehrfamilienhaus oder auch als autarke Siedlung gemeinsam passieren oder auch ganz im Kleinen im Wohnwagon.

BAUEN MIT DER NATUR – Bei der Wahl der Baustoffe wird heute oft sehr achtlos vorgegangen. Uns geht es um die Verwendung von gesunden und regionalen Baustoffen, mit denen wir möglichst müllfrei einen hochwertigen Wohnraum erschaffen können. Kein Chemie-Wahnsinn und Sondermüll an den Fassaden. Echte Materialien die auch schön altern und robust sind!

REDUKTION AUF DAS WESENTLICHE – Was brauchen wir wirklich? Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person hat sich über die letzten Jahrzehnte fast verdreifacht. Eine undogmatische, lustvolle Reduktion auf das Wesentliche, die den Dingen wieder einen Wert gibt wäre der richtige Weg. Das bedeutet meist kleinere individuelle Flächen und dafür größere Gemeinschaftsbereiche.

GEMEINSCHAFT& KOOPERATION – Regionale Austauschbeziehungen, Kooperation, ein Netzwerk – das ist es erst, was richtig autark macht. Deswegen setzen wir uns unserem wirtschaftlichen Arbeiten und auch bei unseren Projekten auf Zusammenarbeit und Vertrauen. Wir möchten integrierte Konzepte schaffen, in der Menschen in Austausch treten können, um das Thema Wohnen grundlegend neu zu denken.

 

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Sind WOHNBOOTE geplant?

Ja, da haben wir tatsächlich was in Planung. Vorher möchten wir uns aber eher dem Thema autarke Siedlung widmen, da sehen wir mehr Potential für positive Impulse.

Eine letzte Frage die mir auf der Zunge brennt: Wie viele Freunde könnte ich abends zum Grillen einladen, ohne das die Bio-Toilette des Wagons damit überfordert ist?

Eine spannende Frage! Also so hab ich das tatsächlich nicht ausprobiert, der Behälter reicht normalerweise für 2 Personen für 1 Monat bei normaler Nutzung – also rein rechnerisch sind’s 60 Personen, die alle einmal die Bio-Toilette verwenden können, dann sollte jemand zum Komposthaufen pilgern und den Behälter entleeren.

 

Autarkie ist für mich eher ein Prozess, ein Weg der im Kopf beginnt mit dem Wunsch nach einem selbstbestimmten, freien Leben

Möchtest du unseren Investoren noch etwas für den Weg in die totale Autarkie mitgeben?

Die totale Autarkie – das hört sich sehr absolut an! Autarkie ist für mich eher ein Prozess, ein Weg der im Kopf beginnt mit dem Wunsch nach einem selbstbestimmten, freien Leben. Ein Weg den man aber nicht allein geht und bei dem es auch nicht schlimm ist, wenn man nicht das 100% Ziel erreicht hat. Wir sehen unsere Rolle als Katalysator, um möglichst viele Menschen auf ihrer Reise zu unterstützen. Dafür möchten wir in den nächsten Jahren auch Partner für autarke Siedlungen, Mehrfamilienhäuser usw. finden, mit Architekten und Baufirmen kooperieren und so ein Flaggschiffprojekt nach dem anderen auf die Beine stellen. Wer uns dabei unterstützen will – wir freuen uns über Austausch und Vernetzung!

Vielen Dank!

 

Bilderquelle: www.wohnwagon.at 

© WW Wohnwagon GmbH